Die japanische Lärche (Larix kaempferi) und die europäische Lärche (Larix decidua) sind zwei verschiedene Arten der Lärchen, die sich in einigen Aspekten unterscheiden, obwohl sie beide zur Gattung Larix gehören. Hier sind die Hauptunterschiede zwischen diesen beiden Baumarten:
Herkunft und Verbreitung
- Japanische Lärche: Ursprünglich in den Bergregionen von Japan beheimatet, insbesondere auf der Insel Honshu. Sie wurde aber auch in Europa und Nordamerika eingeführt und angebaut, vor allem in der Forstwirtschaft.
- Europäische Lärche: Heimisch in den Alpen, Karpaten und weiteren Gebirgen Europas. Sie ist die einzige in Mitteleuropa natürlich vorkommende Lärchenart.

Wuchs und Form der Lärche
- Japanische Lärche: Hat oft eine breitere, konischere Krone und die Äste wachsen stärker horizontal. Die Rinde ist tendenziell rötlich und blättert in dünnen Streifen ab.
- Europäische Lärche: Wächst typischerweise mit einer schmaleren, kegelförmigen Krone und die Äste neigen dazu, eher aufrecht oder leicht hängend zu wachsen. Die Rinde ist dunkler und grober im Vergleich zur japanischen Lärche.

Nadeln der Lärche
- Japanische Lärche: Die Nadeln sind bläulich-grün und etwas weicher, oft dicker als die der europäischen Lärche. Im Herbst verfärben sie sich goldgelb.
- Europäische Lärche: Die Nadeln sind grün und tendieren dazu, schlanker und länger zu sein. Sie verfärben sich ebenfalls goldgelb im Herbst, wirken aber insgesamt filigraner.
Zapfen der Lärche
- Japanische Lärche: Die Zapfen sind kleiner, rundlicher und haben oft nach außen gebogene Schuppen, was ihnen ein etwas “aufgeblähtes” Aussehen verleiht.
- Europäische Lärche: Die Zapfen sind etwas größer und länglicher mit enger anliegenden Schuppen, die weniger stark nach außen gebogen sind.
Holzqualität der Lärche
- Japanische Lärche: Das Holz ist oft leicht rötlich, hat aber ähnliche Eigenschaften wie das der europäischen Lärche. Es ist widerstandsfähig gegen Fäulnis und wird häufig im Außenbereich verwendet, z.B. für Zäune, Terrassen oder im Wasserbau.
- Europäische Lärche: Das Holz der europäischen Lärche ist ebenfalls harzreich, besonders widerstandsfähig und geschätzt für den Bau und im Möbelhandwerk. Es hat eine leicht gelb-rötliche Färbung und ist besonders langlebig im Außenbereich.

Wachstum und Forstwirtschaft
- Japanische Lärche: Sie wächst schneller als die europäische Lärche, was sie für die Forstwirtschaft attraktiv macht. Aufgrund ihres schnellen Wachstums wird sie oft in Europa in Monokulturen angebaut.
- Europäische Lärche: Sie wächst langsamer, was oft zu einer höheren Holzdichte und stabileren Holzeigenschaften führt. Sie wird in ihren natürlichen Verbreitungsgebieten und in nachhaltigen Forstprojekten genutzt.
Krankheitsanfälligkeit
- Japanische Lärche: Zeigt oft eine höhere Resistenz gegenüber bestimmten Krankheiten und Schädlingen, die Lärchen in Europa befallen können, wie z.B. Lärchenkrebs.
- Europäische Lärche: Ist anfälliger für Pilzkrankheiten wie den Lärchenkrebs, besonders in Gebieten, in denen sie außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets angepflanzt wird.
Fazit:
Die japanische Lärche zeichnet sich durch ein schnelleres Wachstum, eine rundlichere Krone und etwas andere Nadeln und Zapfen aus. Die europäische Lärche wächst langsamer, hat eine schmalere Krone und eine höhere Holzdichte. Beide Lärchenarten sind jedoch sehr widerstandsfähig und werden gern im Bau verwendet, wobei ihre Eigenschaften und bevorzugten Standorte leicht variieren.
Keine Antworten